Trinkwasser

 

Trinkwassergewinnung

Jährlich bereitet die Aabach-Talsperre rund 11 Mio. m³ Trinkwasser auf. Mit dieser Menge an Trinkwasser wäre es möglich, mehr als 4.500 olympische Schwimmbecken zu befüllen.
Doch wie wird denn nun das unbehandelte Wasser (Rohwasser) zu sauberem Trinkwasser und wie kommt es bis zu Ihnen nach Hause?

Das ganze Verfahren ist zum besseren Verständnis in vier Schritte unterteilt – Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung und Verteilung.

Gewinnung

Das Rohwasser wird über vier filternde Entnahmerohre, die horizontal unter der Dammschüttung verlaufen und dann vertikal im Aabachstausee aufgestellt sind, angesaugt. Jedes der vier Entnahmerohre im Aabachstausee endet auf einer anderen Höhe, ähnlich Orgelpfeifen, um eine optimale Wassergewinnung zu jeder Jahreszeit und zu jedem Wasserstand zu garantieren. Das entnommene Wasser wird über eine Förderanlage zur Trinkwasseraufbereitungsanlage weitergeleitet.

Aufbereitung

Das Rohwasser aus dem Stausee durchläuft zu Beginn die Flockungsanlage. Durch ein physikalisch-technisches Verfahren werden Partikel und gelöste Stoffe wie z.B. Algen, Ton- und Humusteilchen destabilisiert und in Flocken fixiert. Für die Flockenabtrennung vom Wasser wird die Flüssigkeit durch Quarzsand gefiltert, wobei die Flocken sich auf dem Sand ablagern, während das Wasser hindurch sickert.
In der zweiten Filterung wird das Wasser mit Hydrokarbonat nachgehärtet, da es im ersten Filterdurchgang mit Kohlenstoffdioxid (CO2) an Härte verloren hat. Dieser Vorgang ist notwendig, um eine gute Verträglichkeit bei der Vermischung deutlich härterer Wasser einiger Abnehmer zu gewährleisten.
Im letzten Schritt wird das Wasser restentsäuert und durch Chlordioxid schutzdesinfiziert. Das fertig aufbereitete Trinkwasser wird nun in riesigen Behältern zwischengelagert und für den Transport über Fernleitungen bis zu den Abnehmern bereitgestellt.

Speicherung

Bis das aufbereitete Trinkwasser abgenommen wird, verweilt es in riesigen Trinkwasserbehältern. Jeder von ihnen hat ein Fassungsvermögen von rund 33.000 m³. Zum Vergleich: Das entspricht einmal der Kuppel des Reichstags. Die Behälter dienen nicht nur als Zwischenlager sondern haben auch die Funktion einer Vorratskammer, um Verbrauchsschwankungen auszugleichen oder Trockenperioden meistern zu können.

Verteilung

Über Fernleitsysteme, mit Rohrweiten von 50 -80cm Innendurchmesser, wird das Trinkwasser unter Hochdruck an die Ausspeistellen der Verbandsmitglieder übergeben. Die übernehmen im Anschluss die Verteilung an den Endverbraucher.
Die zahlreichen integrierten Mess-, Steuer- und Regelorgane, die im Leitsystem verbaut sind, werden von der zentralen Steuerwarte der Trinkwasseraufbereitungsanlage in Bad Wünnenberg stets überwacht und gesteuert.

Trinkwasserqualität

Die Anforderung der Trinkwasserqualität ist in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben. Laut dieser dürfen weder krankheitserregende Mikroorganismen, noch sonstige Verunreinigungen enthalten sein. Ebenso muss die Konzentration an Mineralstoffen bei der Bewertung der Trinkwasserqualität mit berücksichtigt werden.

Diese Trinkwasserkontrollen werden regelmäßig bei uns, sowie bei unseren Abnehmern durchgeführt, protokolliert und veröffentlicht.

Parameter der hygienischen Analyse:

E. coli, coliforme Keime sowie die Gesamtkeimzahl bei 22° und 36° Grad. Die Gesamtkeimzahl bestimmt die Anzahl der Mikroorganismen, die sich im Wasser befinden und somit auch die Qualität.

Parameter der chemischen Analyse:

Aluminium, Blei, Chrom, Kupfer, Mangan, Nickel, Sulfat, Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Zink, Phosphor, Eisen, Nitrit, Nitrat und die Wasserhärte.

Je höher der Härtegrad im Wasser desto stärker die Kalkablagerungen an Sanitäranlagen und Elektrogeräten. Für die richtige Handhabung von Wasch- und Reinigungsmittel wird der Härtegrad nach europäischem Standard in 3 Härtestufen (°dH) unterteilt.

  1. 0 – 8,3° dH weiches Wasser
  2. 8,4 – 14° dH mittel bis hartes Wasser
  3. über 14° dH sehr hartes Wasser
Zum Prüfbericht

Wasser macht fit

Wasser ist in vielen Situationen wichtig. Wenn der große Durst kommt oder um sich nach dem Sport zu erfrischen. Auch wird Wasser gerne zum Abnehmen benutz. Dafür das es keine Kalorien enthält, werden welche beim trinken verbraucht.
Bei zu wenig Wasser senkt sich die Konzentration, vor allem bei Schülern oder auch auf der Arbeit, wo diese gefordert wird. Doch was jetzt, bequemes Leitungswasser oder teures Mineralwasser?

Es ist nicht nur billiger Leitungswasser zu trinken sondern auch zeitsparender. Anstatt Wasser in Plastikflaschen zu kaufen, können Sie eben schnell ein Glas Leitungswasser trinken. Nicht nur die Zeit sparen Sie, welche beim Einkaufen von Wasser benötigt wird, sondern sparen Sie auch gleichzeitig Geld. Ein Liter Leitungswasser kostet knapp 0,2 Cent, dass wären zwei halbe Liter Gläser, wie jeder sie aus einer Bar kennt.

Beim Wasser aus dem Hahn können Sie natürlich sicher sein, dass es schmeckt und günstig ist. Ebenso spart es Ihnen die Zeit, welche zum Einkaufen benötigt werden würde, ganz nebenbei, mit dem plastikfreien Wasser wird auch gleichzeitig die Umwelt geschont.

Nicht nur die Schlepperei der Wasserkisten wird Ihnen damit abgenommen, sondern Ihnen wird auch garantiert, dass einwandfreies Wasser bis zu Ihrem Hausanschluss transportiert wird. Um die benötigten Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium aufzunehmen, ist es nicht zwingend erforderlich teueres Mineralwasser zu kaufen.

Deshalb: Lieber Leitungswasser trinken, welches günstig, einfach und schnell zu kriegen ist.

Fachbegriffe

Trinkwasserverordnung

„Erlassene Verordnung über Trinkwasser und Wasser für Lebensmittelbetriebe. Sie enthält u. a.:• Bestimmungen über die Beschaffenheit des Trinkwassers• Pflichten des Unternehmens oder sonstiger Betreiber einer Wasserversorgungsanlage• Maßnahmen zur Überwachung durch das Gesundheitsamt• Angaben über Art und Häufigkeit von Wasseruntersuchungen“

Trinkwasser

Für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignetes Wasser, das die Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllen muss.

Trinkwasseranalyse

Liefert Ergebnisse durch sensorische, chemische, physikalische und mikrobiologische Untersuchungen des Trinkwassers.

Trinkwasserschutzgebiet

Abgegrenztes, gekennzeichnetes Gebiet zum Schutz der Wassergewinnung – vor allem in Gebieten mit intensiver landwirtschaftlicher und wirtschaftlicher Nutzung. Die Funktion des Trinkwasserschutzgebietes ist eine Sicherung, die über die Grundforderung des Umweltschutzes hinausgeht und z. T. erhebliche Nutzungsbeschränkungen einschließt. Das Trinkwasserschutzgebiet besteht im Allgemeinen aus dem Fassungsbereich, der engeren und der weiteren Schutzzone.

Bakteriologische Wasseruntersuchung

Bestimmung des Gehaltes an lebenden Bakterien im Wasser (als Einzelnachweis oder Summenparameter) zur Gewährleistung der hygienischen Anforderungen.

Flockung

Verfahren der Trinkwasseraufbereitung zur Reduzierung vorhandener Trübungen, bei dem unlösliche Stoffe aus dem Wasser in Form voluminöser Teilchen (Flocken) mittels Zugabe von Flockungsmitteln bzw. -hilfsmitteln ausgeschieden werden.

Filtration

Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung, durch welches ungelöste und z. T. auch gelöste Inhaltsstoffe aus dem Wasser entfernt werden. Als Filtermaterial werden z. B. Quarzsand oder Aktivkohle verwendet.

Gewässerschutz

Teil des Umweltschutzes; Gesamtheit aller Maßnahmen zum Schutz der Gewässer:
– vor zu starker Entnahme von Wasser,
– vor Verunreinigung durch kommunale, gewerbliche, industrielle und landwirtschaftliche Abwässer,
– zur Verbesserung der Selbstreinigung des Wassers gegen Eutrophierung,- bei Baumaßnahmen im Uferbereich und- zur Erhaltung der natürlichen Gegebenheiten (Biotope).

Hochwasserschutz

Alle Maßnahmen zur Vorbeugung von Hochwasserschäden, einschließlich hydrologischer Ermittlungen und Berechnungen. Eine wichtige Institution bei der Verhinderung und Abwehr von Gefahren durch Hochwasser ist der Hochwassermelde- und Hochwasserwarndienst.

Hoheitliche Tätigkeit

Wahrnehmung von Aufgaben durch Staat und Gemeinden. Dazu gehören u. a. die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Betrieb von Talsperren.

Oberflächenwasser

Wasser aus natürlichen oder künstlichen oberirdischen Gewässern (Fluss-, See- und Talsperrenwasser), das auch Rohstoff für die Trinkwassergewinnung sein kann. Als Oberflächenwasser wird ebenfalls das von befestigten Flächen abfließende Niederschlagswasser bezeichnet.

pH-Wert

Maßzahl für die in wässrigen Lösungen enthaltene Wasserstoffionenkonzentration und damit Maß für die saure, neutrale oder basische Reaktion einer Lösung. Reines Wasser hat den pH-Wert 7 (Neutralpunkt); je kleiner der pH-Wert, um so saurer ist die Lösung. Bei höheren Werten zeigt das Wasser basisches Verhalten. Die pH-Wert-Skala reicht von 0 bis 14.

Stauanlage

Einrichtungen zur Erzeugung eines Staues in einem Gewässer. Große Stauanlagen sind Talsperren, Wehre oder auch Bauteile von Wasserkraftwerken und Schleusen.

Wasserbedarf

Die in einer bestimmten Zeiteinheit benötigte Menge an Trink- und Brauchwasser (Planungsgröße für den Bau von Wasserversorgungsanlagen).

Wassergewinnung

Sammelbegriff für die Gewinnung von Oberflächen- und Grundwasser zum Zwecke der Nutzung als Trink- oder Brauchwasser.

Wasserkreislauf

(Natürliche) ständige Zustands- und Ortsveränderung des Wassers; wird bewirkt durch die Sonnenstrahlung und die Schwerkraft der Erde.

Wasserversorgung

Bereitstellung von Trinkwasser zu jedem Zeitpunkt in ausreichender Menge, Güte und mit ausreichendem Druck für alle Verbraucher.